
Entzündungen und Schmerzen im Gelenk können Ihnen ganz schön das Wochenende vermiesen. Stellen Sie sich vor, Sie wollen am Wochenende tanzen gehen. Am Samstag wachen Sie mit einem dicken und schmerzenden Knie auf. Das hat Ihnen gerade noch gefehlt! Sie wussten zwar, dass Sie eine Arthrose im Knie haben. Doch jetzt haben Sie eine Arthritis. Sie fragen sich, wie das sein kann. In diesem Artkel stelle ich Ihnen eine Ursache vor. Selbstverständlich lasse ich Sie damit nicht alleine: wie immer, gibt es hilfreiche Tips und Anregungen.
Entzündungen sind sinnvoll
Entzündungen tun weh und sind lästig. Doch für den Körper sind es wichtige, heilsame Vorgänge. Mit einem entzündlichen Geschehen kann er alles entsorgen, was den physiologischen Ablauf stört. Im Gelenk können das gelöste oder durch Rissbildung beschädigte Knorpelzellen sein. Fehlbelastungen im Gelenk oder mangelnde Flüssigkeitszufuhr können dazu führen, dass Knorpelzellen beschädigt werden. Gibt es dann auch noch zu wenig Knorpelfutter wie z. B. Mangan, Schwefelverbindungen, Vitamin C oder Silicea finden Reparaturvorgänge unvollständig statt. Die Knorpelzellen leisten nicht das, was sie könnten. Langfristig kann sich eine Arthrose entwickeln.

Schmerzhafte Entzündung im Knie; pixabay arthrocalm
Stille Entzündungen sind gefährlich
Unsere Lebensweise trägt in großem Maß dazu bei, dass sich im Körper stille, d.h. nicht schmerzhafte, Entzündungen entwickeln können. Das ist fatal, weil wir es nicht bemerken. Mittlerweile werden viele Zivilisationskrankheiten wie Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder eine Verschärfung der Knochenentkalkung damit in Verbindung gebracht. Als mögliche Ursachen möchte ich nur 3 Faktoren nennen: ein zu niederer Vitamin-D3-Spiegel mit niederen Calcium-Magnesium-Bor-Spiegeln. Entzündungsfördernd kann auch ein dauerhaft in die saure Stoffwechsellage verschobener Säure-Basen-Haushalt sein. Das ist der Fall, wenn Sie Softdrinks zu sich nehmen, viel tierisches Eiweiß auf dem Speiseplan haben oder sich vorweigend von Fertigprodukten ernähren. Das stille Feuer kann auch ein Überangebot an Arachidonsäure angefeuert werden. Darauf möchte ich näher eingehen.
Arachidonsäure ist eine Omega-Fettsäure, die nur in tierischem Fett vorkommt. Fettsäuren sind für den Menschen essentiel, d.h. er kann sie nicht selbst herstellen. Er muss sie täglich über die Nahrung aufnehmen. Fettsäuren sind für körperliche Stoffwechselvorgänge wichtig. Damit diese Vorgänge reibungslos ablaufen können, ist ein Gleichgewicht notwendig. Es gibt keine „schlechten“ und keine „guten“ unter ihnen. Problematisch wird es nur, wenn durch Fehlernährung das fein ausgeklügelte und abgestimmte Gleichgewicht einseitig verschoben wird. Meistens in die krankheitsfördernde Schieflage wie im Fall der Arachidonsäure (Omega-6-Fettsäure).
Omega-6-Fettsäuren und Omega-3-Fettsäuren (wie z. B. Linolsäure oder Alpha-Linolensäure) haben wichtige Aufgaben im Körper. Bei Entzündungen fördert die Arachidonsäure den entzündlichen Prozess. Omega-3-Fettsäuren – nur EPA – stoppen diesen Vorgang wieder. Zu Beginn einer Verletzung braucht es die Omega-6-Fettsäuren. Wird die Heilungsphase eingeleitet sind Omega-3-Fettsäuren zur Stelle. Darum ist es auch wichtig, bei einer Arthrose auf einen ausgewogenen Fettsäurespiegel zu achten. Eine Fettsäure-Analyse bringt Klarheit.
Pflanzliche oder Fettsäuren aus dem Meer?
Seit einigen Jahren ist Leinöl kein Exot mehr unter den Ölen. In jedem gut sortierten Supermarkt und Bioladen steht die kleine braune Flasche mit dem goldfarbenen Omgea-3-Öl im Regal. Leider werden die gesundheitsfördernden Eigenschaften des Leinöls überschätzt – vor allem was ihre antientzündliche Wirkung anbelangt.
Leinöl (auch Hanf-, Walnuss- Rapsöl oder Chiasamen) enthalten Alpha-Linolensäure. Damit diese kurzkettige Fettsäure antientzündlich wirken kann, muss sie über einen komplizierten und energieaufwendigen Prozess in langkettige Fettsäuren verstoffwechselt werden. Dafür braucht es Ko-Faktoren: Zink, B6, Magnesium, Vitamin C und Niacin. Dennoch ist die Ausbeute an antientzündlich wirksamer Eicosapentaensäure (EPA) ging. Nur wenige Prozent (maximal 5 %) EPA kann der Körper aus Alpha-Linolensäure herstellen. Die Umwandlungsrate für Docosahexaensäure (DHA), das vor allem von den Nervenzellen im Gehirn benötigt wird, ist ähnlich nieder. Entwicklungsgeschichtlich war der Mensch nicht nur Sammler, sondern auch Fischer. Unser Stoffwechselsystem ist immer noch auf eine ausreichende Versorgung mit EPA und DHA aus dem Meer angewiesen (Fisch, Schalentiere oder Algen). Warum sollte sich der Körper auf komplizierte Umwandlungsprozesse einstellen, wenn es energiesparender und einfacher geht?
Eine ausreichende Versorgung mit antientzündlich wirksamen Fettsäuren ist über pflanzliche Quellen nicht möglich.
Fetthaltige Kaltwasserfische wie Makrele oder Hering sind reich an langkettiger Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure. Die Überfischung der Meere und die Schwermetallbelastungen der Fische machen leider diese Form der Omega-3-Fettsäure-Versorgung für mich unattraktiv. Um so mehr freute ich mich, als ich ein Algenöl entdeckte. Aus Mikroalgen gewonnen, schonend und rückstandsfrei hergestellt ist es jetzt ganz einfach, sich ausreichend mit aquatischen Omega-3-Fettsäuren zu versorgen. Das ist gut für Ihre Gelenke und gut für Ihr Gehirn!
Westliche Ernährung heizt Entzündungen an
Als „Landratten“ ist unsere Ernährung arm an Meeresalgen, Schalentieren und Fischen, die allesamt gute Quellen für essentielle EPA und DHA sind. Dafür decken wir unseren Bedarf an Fettsäuren über pflanzliche Öle, die reich an Linolensäure sind und so gut wie KEINE Alpha-Linolensäure enthalten. Dazu gehören Sonnenblumen-, Maiskeim-, Distel- und Sojaöl. Doch leider heizen wir damit die Schieflage zwischen antientzündlich und entzündlich wirkenden Fettsäuren an.
Warum ist das?
Bei der Umwandlung von Linolensäure in Arachidonsäure kommen dieselben Enzyme zum Einsatz wie für die Umwandlung von Alpha-Linolensäure in EPA und DHA. Ein Überangebot an Linolensäure wie z. B. über Soja- oder Sonnenblumenöl verbraucht natürlich sehr viel Enzyme. Diese stehen dann nicht mehr für den Umwandlungsweg von Alpha-Linolensäure (z. B. Leinöl oder Walnussöl) in EPA und DHA zur Verfügung. Der ohnehin sehr gering ist.
Antientzündliche Ernährung
Wenn Sie stillen Entzündungen vorbeugen möchten, dann achten Sie immer auf eine ausreichende Versorgung mit aquatischen Omega-3-Fettsäuren. Nur diese enthalten die antientzündlich wirksame Eicosapentaensäure. Für Gesunde wird eine tägliche Menge von 2.000 ml Omega-3-Fettsäure empfohlen. Haben Sie eine entzündliche Erkrankung, z. B. eine Arthritis, dann liegt Ihre Anfangsdosierung darüber. Ihre genaue Dosierung finden Sie über eine Fettsäure-Analyse heraus. Ich berate Sie gerne.
Vermeiden Sie Fertigprodukte und vor allem solche, die Sonnenblumen- und Sojaöl enthalten. Beide Öle sind reich an Omega-6-Fettsäuren, die Entzündungen im Körper fördern.
Reduzieren oder meiden Sie Fleisch, vor allem, wenn die Tiere konventionell mit Kraftfutter aus Mais, Soja oder Getreide gefüttert worden sind. Einen hohen Gehalt an Arachidonsäure haben z. B. Hüherragout, Brathähnchen, Schweinegulasch oder Chickenburger. Im Internet finden Sie Tabellen, an denen Sie sich orientieren können.
Verwenden Sie Raps-, Oliven-, Hanf- und Walnußöl zum Kochen sowie Kokosfett zum Braten und Backen.
Reichern Sie Ihre Mahlzeiten mit flüssigen Omega-3-Fettsäuren an, die reich an EPA und DHA sind.
Bringen Sie häufig Algen, vor allem Braunalgen, auf den Tisch.

Mit Algen gegen Entzündungen im Gelenk und im Körper
Wenn Sie Ihr Wissen über die Bedeutung der Omega-3-Fettsäuren mit hohem EPA und DHA-Gehalt vertiefen möchten, empfehle ich Ihnen das lesenswerte Buch von Dr. med. Michael Nehls: Algenöl. Die Ernährungsrevolution aus dem Meer. Heyne Verlag 2018.
Sie haben Fragen, wie Sie sich bei Arthrose antienzündlich ernähren können und möchten kein Buch lesen. Dann vereinbaren Sie einen Termin in meiner Naturheilpraxis (info@naturheilpraxis-citovics.de) oder rufen Sie mich an 0221 7603775.